Zentralamerika Nord

  • Früchteverkauf am Strassenrand

    Mit dem malerische Früchtestand ändet de teil Zentralamerika Nord

  • Coyote

    Im Zoo gsehni de Coyote

  • Pferd auf Campingplatz

    Ich lande imene schöne Park. Deet weided Ross rund um de Bus ume

  • Honduras 39, Bergstrasse

    Da gsehts e chli us wie b i eus im zürcher Oberland

  • Gunter Casa Aleman

    Bim Gunter blibi grad en Tag i sim Casa Aleman

  • Rio Crangejal

    Zum Glück findi es chüels Felsebad

  • Dschungelblume gelb

    Im Dschungel häts exotischi Blueme

  • Siguatepeque Demo

    Es git Demos gäge d Regierig, s marode Gsundheits- und Bildigswäse

  • Honduras Regenzeit

    Da vorne gaht de gfürchig Räge los

  • Copan Beobachter Ballspiel

    De Beobachter hät em heilige Ballspiel zueglueget

  • Antigua vom Mirador

    Min letschte Blick uf Antigua

  • Musikfest Saxophonistin

    Holzinstrumänt sind eigentlich nur mit de Saxophon gnüegend verträte

  • Musikfest Tänzerin

    Wunderschön wie die Meitli Freud händ am Uftritt

  • Musikfest Tanzgruppe

    Mit Temperament tanzed die Girls vorus

  • Musikfest stolze Garde

    In Antigua chumi in Gnuss vo Blasmusig Marching Bands

  • Indianer Skulpturen

    Im Kafibohne Fäld sind die Skulpture gfunde worde

  • Lago Atitlan vormittags

    Und am nächschte Tag, isch de Lago Atitlan so schön blau wie immer

  • Lago Atitlan Regenzeit

    Mit Blitz und Dunner hät sich d Rägezit agmäldet

  • Bergstrasse

    Ich fahre uf dere Bergstrass, wo kei Belag hät

  • Maya Stehle

    D Sunne schint fascht sänkrächt obe abe. Das git interessanti Schätte

  • Lago Peten Itza

    Sälbscht d Vögel sueched chüele Schatte under de Palapa

  • Tikal Tempel

    De riese Maya Tämpel isch 44m höch!

  • Crooked Tree Vogel auf Stange

    De Vogel luged über s reschtliche Wasser

  • Crooked Tree trockene Lagune

    Es isch zu heiss. Die Lagune isch fascht uströchnet

  • Corozal Abendstimmung

    Am erschte Abig am Karibikstrand gits e Pizza

Ankunft 7.05.2019
Wechsel nach Zentralamerika Süd
Strecke km  2732 Auto, davon 64 Schotter und 31 zu Fuss

Belize

Guatemala

Honduras

3 Tage

9 Tage

11 Tage

 

Kurz nach Bacalar treffe ich an der Grenze zu Belize ein. Dank Erfahrungsberichten im Internet bin ich gut vorbereitet und weiss, was auf mich zu kommt. Zuerst muss man sich abmelden. Anschliessend das Fahrzeug ausführen. Darauf folgt sich im neuen Land anmelden. Als Krönung, mit dem grössten Zeitaufwand, kommt das Fahrzeug einführen. Alles immer an einem anderen Schalter. In Belize ist es angenehm, denn dort ist die Amtssprache englisch. Belize ist auch der Beginn der Karibik. Kaum ist man da, wird man von der lockeren Atmosphäre angehaucht. Mein erstes Abenteuer besteht darin, Geld zu beschaffen. Meine schöne CS Bankkarte (Maestro) funktioniert schon mal gar nicht. Die CH Hacker Standards sind so hoch, dass die Banken in Zentralamerika da nicht mithalten können. Dann versuche ich munter meine SWISS BANKER Traveller Card (Mastercard). Auch nix! Nach mir beziehen zwei junge Girls, mit riesen Rucksäcken, easy ihr Geld aus dem Bankomaten. Ich bekomme nun eine Assistentin. Auch sie schafft kein Geldbezug und fragt, ob die Karte gesperrt sein könnte? Sie hat natürlich recht! Flugs schalte ich mit der App Belize frei und juhui, der Geldbezug klappt!

 

Erleichtert kann ich nun Belize geniessen. Im Tourist Office unterhalte ich mich mit dem jungen Mann an der Theke. Er will alles von der Schweiz erfahren und erklärt mir im Gegenzug Belize. Darauf fahre ich zum «Crooked Tree», einer riesen Lagune mit tausenden von Vögeln. Leider ist kaum mehr Wasser da, alles verdunstet und nur noch wenige Vögel sind zu sehen. Auch hier macht sich der Klimawandel, mit viel zu heissen Temperaturen, brutal bemerkbar.

 

Nach nur drei Tagen im kleinen Belize, überquere ich die Grenze zu Guatemala. Hier kommt nun ein echter Kulturschock. Vor der Tankstelle, der Bank, dem Einkaufsladen stehen schwer bewaffnete Männer mit furchteinflössenden Schrotflinten. Die Strasse hat pfannengrosse Löcher im Belag und unmittelbar neben der Fahrbahn sind tiefe Wassergraben. Anhalten geht kaum. Gleich ennet der Grenze hat es ein Lichtsignal. Ich bin der Einzige der da bei Rot anhält. Die Einheimischen kurven mit mindestens 40 km/h, böse hupend, um mich herum!

 

Es bleibt mir nichts anders übrig, als mich mit der Situation zu arrangieren und meine Ziele zu verfolgen. Das erste Ziel ist: Die Maya Ruinen von Tikal. Etwa um 15:00, bei 40°C und 60% Luftfeuchtigkeit, komme ich dort an. Man kann nur das Ticket für den gleichen Tag lösen. Also kann ich nicht wie gedacht, am kühleren Morgen die Ruinen besichtigen. Brutal verschwitzt, schaffe ich die 6km Dschungel mit Aufstieg von ca. 50 Höhenmetern bis zur Dämmerung. Kleine, freche Affen schmeissen mit Früchten nach mir und Brüllaffen brüllen furchterregend. Aber die gigantische, 44m hohe Pyramide lohnt die Mühe.

 

Nun will ich schnellstmöglich in die Berge, an die frische Luft! Da sieht man kleine Holzhäuser, ohne Kamine, der Rauch kommt aus allen Ritzen und die Kinder winken mir als Fotograf fröhlich zu! Die Indianerinnen sind alle wunderschön, farbig gekleidet und tragen auf dem Kopf ein gefaltetes Tuch. Das hilft beim Tragen und ist gleichzeitig Sonnenschutz.

 

Mein Ziel in den Bergen ist Nebaj, knapp 2000m hoch. Im angesteuerten Hotel ist der Parkplatz leider voll. Es wird schon bald dunkel, also muss jetzt schleunigst eine Lösung her! Bei einem Restaurant sagt der Eigentümer, ja klar darf ich da auf seiner Wiese campieren. Wir unterhalten uns prima und ich darf sogar das Geheimprojekt der Tochter Michelle, das Geschenk für die Mutter, anschauen. Am folgenden Tag erlebe ich das erste Mal einen tropischen Regen mit Blitz und Donner. Die Sicht sinkt auf ca. 50m. Ich habe das Gefühl, die Wolke leert buchstäblich aus. Jetzt wird klar, wofür die Wassergräben sind. Die sind die im Hui gefüllt. Wenn ein Stein, ein totes Tier oder Müll den Wassergraben verstopft, ergiesst sich das Wasser auf die Fahrbahn. Nun muss man durch das Wasser waten. Anhalten geht nicht, weil sonst die nachfolgenden Autos hupen. Viel zu spät lerne ich: wenn so ein Regen kommt, schnellstmöglich von der Strasse weg und abwarten. Die Leute haben übrigens keinen Regenschutz dabei. Die stellen sich sofort unter. So z.B. 10 Leute und zwei Töff in einem Buswartehäuschen 3 x 2m :-).

 

Noch im Regen, erreiche ich den Lago Atitlan. Am nächsten Morgen scheint die Sonne, wie wenn nix gewesen wäre. Stolz thront der Vulkan über dem blauen See. Ein wunderschönes Bild.

 

Als nächstes Ziel fahre ich Antigua an. Dort gibt es ein Hostel, wo man davor parkieren kann. Drin sind die Duschen mit Badetüechli, WC mit Papier, WiFi, Küche, es gibt Morgenessen, Strom, Wasser und eine super fürsorgliche Wirtin. Ein richtiges, kleines Paradies. Logisch, dass man da viele Reisende trifft. Am nächsten Morgen dröhnen Überlandbusse rund um meinen Bus. Ich sehe viele junge, bestens gekleidete Leute, welche Instrumente abladen. Und wirklich, das sind Blasmusik-Marching Bands, welche sich bereitstellen. Sie haben sehr viel Blechinstrumente und Perkussion. Die Holzblasinstrumente sind nur mit Saxophonen gut vertreten. Flöten und Klarinetten höre ich kaum. Sie feiern hier den 250. Geburtstag eines Heiligen. Etwa 10 Bands sind gekommen und formieren sich zu einem langen Umzug. Ich gehe dann schnellstens auf den Hauptplatz und kann die Aufführungen gleich ein zweites Mal geniessen. Zur Feier des Tages kredenze ich auswärts ein Steak vom Grill. Dann habe ich das Glück, mich mit einem Einheimischen der perfekt deutsch spricht, unterhalten zu können.

 

Mit schönen Bildern im Kopf reise ich weiter zu den Ruinen von Copan in Honduras. Im Camping vor der Grenze treffe ich auf Felix und Tina aus der Schweiz. Wir geniessen einen schönen Abend im Restaurant. Ich esse dort Fotzelschnitten!

 

Copan kann ich dann am kühleren Morgen besuchen. Auch hier ist kaum zu glauben, was die Mayakultur zu schaffen vermochte.

 

Auf dem Weg durch Honduras gerate ich viermal in mega Staus. Ein paar Intellektuelle demonstrieren gegen die korrupte, geldgierige Regierung und prangern das lausige Gesundheitswesen und das miserable Bildungssystem an. Junge Leute, welche Randale lieben, machen sich einen Spass, die Hauptstrassen zu sperren. Als wirksamstes Hindernis erweist sich eine Kette mit brennenden Pneus, quer über die Fahrbahn. Es werden aber auch 5 Tonnen Dreckhaufen, Steine und Bäume hingeschmissen. Die Staus dauern dann bis zu 3 Stunden. Wenn es dumm läuft bei 40° und 76% Luftfeuchtigkeit. Weil die Sonne senkrecht steht, gibt es auch keinen Schatten. Im Auto steigen dann die Temperaturen auf 50°. Da kann man schon für die Hölle üben. Mich trifft es übrigens dreimal auf der Axe der Karibikküste.

 

In Trujiilo wähle ich die Casa Aleman als Campingplatz. Ich hoffe, dort deutsch sprechen zu können. Der Wirt heisst Gunter und spricht auch prompt deutsch, ist 69 jährig, kommt aus der ex DDR und managt sein Hotel- Restaurant- Karibikparadies. Es gefällt mir dort so gut, dass ich gleich einen Tag dortbleibe. Wieder zurück ins Inland, fahre ich über eine einsame Bergstrasse. Die Berge sind grün, bewaldet, Kühe weiden, Ochsenkarren fahren auf - und Pferde weiden frei neben der Strasse. Wenn man die Ochsenkarren und Pferde wegdenkt, könnte man sich auch im Züri Oberland wähnen.

 

Das nächste Abenteuer heisst Tegucicalpa, die Hauptstadt von Honduras, durchqueren. Der Ruf ist schlimm: Gewaltkriminalität, Demos, Verkehrschaos. Mit klopfendem Herzen fahre ich auf diesen Horror zu. Kaum in der Stadt, rasen bereits vier Polizeiautos, mit überlauten Alarmhörnern, bewaffneten Polizisten in Vollmontur, an mir vorbei. Offenbar gibt es hier ein Konzept, die Sperren im Keim zu ersticken. Allerdings fahre ich an noch rauchenden Pneu Haufen, Felsbrocken, 3m hohen Dreckhaufen und gekippten Müllcontainern vorbei. Nach diesen Bildern bin ich froh, dieses Land mit seinen schweren Problemen bald verlassen zu können.