Californien again

  • Salton Sea Imperial Valley

    Das isch de letschti (Salz) See won ich i de USA gsee. Mexiko ich chume!

  • Origineller Briefkasten

    Ganz sälte gits au gschickti und phantasie-volli Amis mit  originelle Briefchäschte

  • Vogel mit rotem Kopf

    Im ruhige Camping händ d Vögel zwitscheret. Gesch de mit em rote Chopf?

  • LA 6 Spuren Stop an Go

    Ich fahre hüt 290km Autobahn zum eine finde wo mir de Ölwächsel am VW Bus macht!

  • Pinnacle NP Bear Gulch Cave

    Hüt chläderi, zum Teil uf alle Viere, e Höhli zduruf

  • Pinnacle NP Bear Gulch Fall

    Und zmitzt drin, gits sogar en underirdische Wasserfall!

  • Lagerfeuer Glut

    S Füürverbot isch ufghobe und ich gnüsse mis Lagerfüür

  • Furtdurchquerung

    Näbestrasse händ nüd immer Brugge zum Bäch chrüze

  • Sequoia Blick zum Himmel

    Die mords Bäum gsehnd cheibe zart us, wäme zum Himmel ufe luegt

  • Sequoia Tree

    Ab dene 2.5to Koloss, chame nume stuune. Dank Füürschutz bis 3500 Jahr alt

  • Yosemite NP Mirror Lake

    Im Yosemite NP chunnts mir fascht vor wie dihei. Granit, Bergsee, Schneegipfel, Kafi Fr. 5.00

  • Yosemite NP Upper Y- Fall

    Ich han wiederemal Glück und erläbe de Yosemite NP bi kristallklarer Sicht :-)

  • Sandra schenkt CH Schoggi

    Es wird Früehlig, ich triffe wieder netti Schwizer. Spontangschänk: CH Schoggi, juhui!!

  • Truckee River im Neuschnee

    Unglaublich im Früehlig aber wahr: De Truckee River brilliert im Neuschnee!

  • Smith Valley Blick auf River

    Bi dem trüebe Wätter machi grad en neue Video com Canyonwunderland :-).

  • Solarkraftwerk Luftaufnahme

    I de Sierra Nevada häts viel Sunne. Drum staht deet es Solarchraftwerk

  • Solarkraftwerk Lichtreciever

    10'347 Spiegel länked Sunneliecht uf de Reciever. De glühed dänn bi 570°C

  • Joshua Tree Nevada

    Chum bini wieder i de Wüeschti, begägni dene Joshua Tree

Ankunft 25.03.2019
Wechsel nach Mexiko
Strecke km 3437 Auto, davon 26 Schotter und 22 zu Fuss
   

 

Weil das Wetter mit vier Tagen Dauerregen und Schnee in den Bergen viele Strassen blockiert hatte, habe ich in Californien wichtige Nationalparks «verpasst». Dies war der Hauptgrund für mich, dort hin zurückzukehren um die schönen Plätze doch noch zu sehen.

 

Die Durchquerung der Wüste ist im Winter, mit dem VW Bus überhaupt kein Problem. Man braucht nur Geduld, um die langen, einsamen Strecken abzufahren. Mitten in dieser Wüste habe ich dann plötzlich DAS LICHT gesehen. (A la «I see the light» im Bluesbrothers Film in der Kirchenszene) Weil ich keine Ahnung hatte was das ist, bin ich natürlich hingefahren um das Phänomen zu verstehen. 10 400 Spiegel lenken  Sonnenlicht auf einen 110m hohen Metallturm, der dann auf den obersten 20m buchstäblich zur Weissglut kommt. Es geht darum, mit Sonnenwärme Dampf und damit dann Strom zu erzeugen. 100% erneuerbar, mit Boilern Energie gespeichert, also kann auch nachts produziert werden. Wirklich genial oder wie die Amerikaner immer sagen «awesome».

 

Ganz zart meldet sich auch der Frühling. Ich treffe wieder Schweizer an. Die charmante Sandra schenkt mir spontan ihre CH Schoggi und erobert mein Herz im Sturm. Leider ist sie 30, ich 63 und mit ihrem Wolfgang unterwegs.

 

Der Yosemite ist also so ein verpasster Nationalpark. Seine Bergwelt besteht aus Granitfelsen, steilen Wänden, hohen Wasserfällen, stillen, klaren Bergseen und Nadelwäldern. Auch der Kaffee kostet umgerechnet Fr. 5.00. Also fühle ich mich ganz wie zu Hause.

 

Der Kingscanyon- und Sequoia Nationalpark berühren sich und umschliessen eine Bergwelt mit 4000er Gipfeln, Gletschertälern, Nadelwäldern und eben den  Sequoia Baumriesen. Die Strasse führt mit vielen Kehren von 2300m auf 50m hinunter. Also auch da ein Erlebnis wie zu Hause. Oben lagen noch bis zu 2m Schnee und im Tal strahlten die Wiesen im prächtigen Blumenkleid.

 

Einmal mehr hatte ich Glück und fand Cervelats im Laden. Auch das strikte Feuerverbot ist nun aufgehoben und so konnte ich ein Cervelat vom Grill geniessen. Tags darauf besuchte ich den Pinnacle, der letzte und gleichzeitig jüngste (2013) US Nationalpark, . Weil es dort (wieder) Condore gibt, nehme ich fotomässig das Tele und kein Stativ mit. Der Wanderweg führt dann aber überraschend durch eine Höhle. Nix mit Condoren da drin, dafür unterirdische Wasserfälle. So doof, da hatte ich genau das Falsche dabei. Dank der guten Kamera und ruhiger Hand, gelangen dann doch noch ein zwei brauchbare Bilder in der dunklen Höhle. Die war übrigens steil und eng. An einer Stelle musste man  auf allen Vieren kriechen. Feuerwehrler kennen das, kriechen mit Atemschutz auf dem Rücken und oben streift etwas… Nach diesem Aufstieg wurde man dann mit einem schönen Blick auf einen kristallklaren Bergsee belohnt.

 

Noch bevor ich in Mexiko ankomme, will ich den Bus auf Vordermann bringen. Also kaufe ich vier neue Reifen. Als Nächstes ist der Ölwechsel dran. Ich fahre den nächsten Volkswagen Händler (250km Autobahn) an. Es ist unglaublich aber wahr: Das Fräulein ist nicht in der Lage einen Auftrag aus dem Computer herauszubekommen und kann das nicht einmal erklären. Also kein Ölwechsel möglich in Californien (?!) an meinem Auto. Sie gibt mir eine Adresse, 150km weiter beim nächsten VW Betrieb. Dort angekommen stelle ich fest, es handelt sich um einen Audi Händler. Die Volkswagenabteilung sei shutdown, weg, gits nüme. Nun muss ich es angehen wie in Lateinamerika, einen Freelancer suchen. Google sei Dank, finde ich einen Betrieb «German Hi Tech Cars». Die können das! Während der Mechaniker schraubt, komme ich mit dem Chef ins Gespräch. Er ist 100% Republikaner. Hasst alle Indios, speziell die Mexikaner und deren Verwandte. Am Klimawandel ist der Liebe Gott schuld, es gab ja schliesslich auch Eiszeiten und so. Ich muss recht diplomatisch sein, denn ich will ja keine Lämpe. Stolz zeigt er mir dann Bilder von seinem Truck, 7L Maschine, zieht einen 15tonnen Wohnanhänger mit 120km/h eine Steigung von 10% hinauf. Der Wohnanhänger wird an vier Orten ausgefahren. Drin hat es einen Korridor, Wohnzimmer, Schlafzimmer, Bad und Küche mit Waschmaschine und Tumbler. Strom braucht das Ding 50 Ampère bei 110V. (Das entspricht 25A bei uns, also exakt gleich viel wie eine CH Wohnung).

 

An meiner schönen, schwarzen Wärmejacke geht  dann noch der Reissverschluss kaputt. Also muss eine Neue her, am Besten gleich noch in den USA. Ich klappere gut und gerne 10 Läden ab. Am Schluss finde ich ein Schnäppchen für $12.12. Grün, windstopper, wasserabweisend, Grösse L, passt wie angegossen und gefällt mir auf den ersten Blick! Zur Feier gibt es eine Zimtbrezel mit Limo. Das kostet dann $8.50...

 

Und nun geht es also von der westlichen in die lateinische Indio Welt! Gehört hat man ja nur das Allerschlimmste. Ich bin gespannt was mich da wirklich erwartet.