US Rockys
Ankunft | 04. September 2018 |
Wechsel zu US Ostküste | 21. September 2018 |
Strecke km | 4300 Auto, davon 163 Schotter, 30 zu Fuss |
Die US Rockys begannen natürlich an der Grenze zwischen Kanada und den USA. Da hoffte ich, dass ich ein neues Visum mit 90 Tagen erhalte. So wie es der Zöllner am Top Of The Word Higway in Aussicht gestellt hatte. Ich wählte darum auch eine kleine Zollstation, welche von anderen Reisenden empfohlen wurde. Der Zollbeamte erkannte natürlich, der biometrische Pass wird durch einen Lese - Schlitz gezogen, dass ich bereits einmal ein Visum hatte. Also hat er dieses alte Visum wieder reaktiviert und so die Tage, welche ich zwischen Alaska und Kanada fuhr, mitgezählt. Als Ergebnis kam raus, dass ich ab dem 24. Oktober 2018 in den USA eine Persona non grata bin. (Also draussen sein muss). Das hat mich dann traurig gestimmt, weil so mein bereits bezahltes Flugticket abgeschrieben werden und meine Pläne neu gedacht werden mussten. Zum Glück habe ich mit Schweizern zu tun. Heidi und Heiri teilen mit, ich dürfe mein Auto auch schon ab dem Oktober bei ihnen abstellen. Brigitte im Flugladen Bülach hat in Windeseile neue Flugtickets organisiert und natürlich für die besten Preise gesorgt. Da bleibt mir nur noch die Frage: Was möchtet ihr trinken J.
Leider waren die Wild Fire noch längst nicht Geschichte, sondern brannten auch in den US Rockys. Dies hatte zur Folge, dass der Glacier National Park, genau als ich da war, bis auf Weiteres gesperrt wurde. So musste ich eine weitere Enttäuschung «verdauen».
Je tiefer ich in das Land hineinkam, um so schönere Highlights durfte ich geniessen. Im Hinterland, ich nenne das mal so, ist die Besiedlung dünn. National Forrests können locker so gross sein wie der Kanton Zürich! Da gibt es nachts natürlich auch keine Lichtverschmutzung. So kann, bei klarer Sicht, ein Sternenhimmel genossen werden, wie in der Schweiz zwei dreimal im Jahr! Wenn ich Schweizer Kindern ungeheure Naturschönheiten schildern werde, kann ich erzählen, ich hätte die Milchstrasse gesehen!
Auch die Bevölkerung auf dem Land ist so was von herzlich. Dazu eine kleine Anekdote: In einer Tankstelle habe ich Essen eingekauft. Der Betrag war $ 14.62 Ich habe grade noch $ 14 in Noten und eine Handvoll Münz im Portemonnaie. Ich leere also das Kleingeld auf den Tresen und bitte die Kassiererin, das nötige Geld zu nehmen. Irgendwie fehlten da noch drei vier Cent. Also hat sie kurzerhand die fehlenden Batzen aus dem Trinkgeld Kässeli spendiert! Sie wünschte mir noch einen schönen Tag und ich sagte ihr, dass sei er gerade eben dank ihr geworden!
Dann folgte die Perle: Yellowstone NP. Da verweise ich auf die Bilder und den kleinen Videofilm. Vier Tage lang Farben, Geysire, Bisons schlicht vom Feinsten!
Auch in dieser Zeit begann der Herbst. Die Blätter erhalten starke Farben, die Wiesen und Felder sind gelb und die Nadelhölzer grün. Bei Sonnenschein phantastisch anzusehen.
Im Craters Of The Moon NP befinde ich mich plötzlich inmitten vor erstarrter Lava. Vor 20'000 Jahren wurden diese Steinbrocken vom Vulkan ausgespuckt. Heute haben Mikroorganismen die Steine aufgesprengt, Moose die Flächen überzogen, erste Blumen haben Humus geschaffen und sogar Bäume krallen sich in die Lava. Inzwischen sind auch wieder Tiere eingezogen. Hier kann man sehen, wie sich die Natur von Null wieder bis zum borealen Wald hochkämpft.
Als letzte Station in den US Rockys besuche ich den Mount Rainier NP. Leider ist er am ersten Tag von Wolken verhüllt. Also erlebe ich das, was die japanischen Touris in Zermatt bei Nebel erleben :-).